Eine Pflegerin geht mit einer Praktikantin im Krankenhausflur der Kamera entgegen. Beide lächeln.
©GGZ

Unsere Praktikant:innen berichten

Wie läuft ein Praktikum in der Pflege in den GGZ eigentlich ab? Drei ehemalige Praktikant:innen berichten von ihren Erfahrungen.

Stephanie Siebenförcher, BScN

Der stetige Austausch mit anderen Pflegeexpert:innen, beispielsweise für Pflegewissenschaft, basaler Stimulation oder der Managementebene ermöglicht ein gutes Zusammenarbeiten und Unterstützung im und vom Team. Die APN ist vor allem für die fachliche Entwicklung der Fachbereiche Demenz, Delir und Schmerz verantwortlich und dient als Ansprechperson bei akuten Delirfällen oder komplexen Patientensituationen für alle Mitarbeitenden der GGZ.

Im Zuge des Praktikums konnte ein breiter Einblick in die Arbeit als APN für Demenz, Delir und Schmerz in den GGZ gewonnen werden. Bereits bei der Morgenbesprechung, bei der jeden Tag alle Führungskräfte und Pflegeexpert:innen der GGZ teilnehmen, werden zum einen wichtige, organisatorische Informationen geteilt. Zum anderen können auch etwaige Probleme oder Schwierigkeiten, die das Pflegeexpert:innenteam betreffen angesprochen werden, die in Folge dessen anhand eines Konsiles auf der Station näher behandelt werden.

Im Praktikumsverlauf wurde an interdisziplinären Fallbesprechungen teilgenommen, der Tagesablauf der APN miterlebt und unter anderem auch der Weg der Stellenimplementierung und Beschreibung der APN Rolle spezifisch für die GGZ besprochen. Die wöchentliche Teilnahme an der Dienstübergabe der Memoryklinik, der die APN unter anderem primär zugeteilt ist, ist für die APN wichtig, um einen Überblick über die Patient:innensituation auf dieser Station zu bekommen und frühzeitig intervenieren zu können. Es folgten Einsätze in der Klinik und in Pflegewohnheimen zum Thema herausforderndes Verhalten, Demenz und zur Verbesserung des Schmerzmanagements. Dabei wurden bereits bekannte Situationen in Gesprächen mit Patient:innen evaluiert, Gespräche mit dem Pflegepersonal geführt, Informationen ausgetauscht und Änderungsvorschläge bezüglich beispielsweise Wundversorgung, Polypharmazie oder Analgetikagaben gegeben. Auch hier konnte ein guter Einblick in den vielseitigen Arbeitsalltag einer APN gewonnen werden.

Praktikumsausschnitt im Rahmen eines Expert:innenpraktikums von Frau Stephanie Siebenförcher, BScN.

Foto: ©Privat

Siegrid Moshammer

Dieses Praktikum wurde ausgesucht, um einen umfassenden Einblick in die Expertise der verschiedensten Bereiche der Pflege zu erhalten. Auch um über den Tellerrand zu blicken und zu erkennen welche Möglichkeiten sich nach dem Abschluss des Studiums der Gesundheits- und Krankenpflege ergeben können. Der Schwerpunkt des Wundmanagements dieses Praktikum wurde aufgrund der nachfolgenden Abschlussarbeit gewählt.

Ein Tag des Praktikums wurde mit dem LTT im Trainingszentrum für alle Auszubildenden gestaltet. Schwerpunkte hier waren die Blutabnahme, PEG-Sonden und Transfer. Weiters wurde auch auf Wünsche der Auszubildenden eingegangen, wenn sie merkten, dass es in einem Skill noch Übung braucht. Vor jeder praktischen Übung wurden Blätter ausgeteilt, um zu überprüfen welche theoretischen Kenntnisse jeder besitzt. Dann ist es über gegangen in den praktischen Teil. Es wurde an Puppe oder der Transfer an uns selbst, als Selbsterfahrung, geübt. Abschließend wurde noch Feedback eingeholt zu den jeweiligen Praktika der Auszubildenden.

Zwei weitere Tage hatten den Schwerpunkt des Wundmanagements auf der Sonderklasse im ASK II. Beginnend wurden Tätigkeiten auf der Station von den Kollegen übernommen, wie zum Beispiel die Blutabnahme. Später wurden einige Wunddokumentationen näher beleuchtet und besprochen, wie die Wundtherapie aussehen kann. Auch bei einer Patientin auf einer anderen Station wurde die Wunde beurteilt und diskutiert welche Therapieanpassungen nötig wären. Die Theorie kam an den beiden Tagen nicht zu kurz. Als kleine Fortbildung wurden ein Webinar zum Thema Biofilm angeschaut, viele Verbandsstoffe erklärt, die es in der Albert Schweizer Klinik gibt und Studien zu einem Thema wurden auch recherchiert. Es wurde viel ausgetauscht und diskutiert über den Bereich des Wundmanagement und es waren sehr lehrreiche und spannende Tage.

Praktikumsausschnitt im Rahmen eines Expert:innenpraktikums von Frau Sigrid Moshammer

Foto: ©GGZ

Christina Renner

Die verschiedenen Vorträge zu Themen wie Aromapflege, Wachkoma und Sturzphropylaxe, finde ich wirklich hilfreich für Prakikant:nnen und so ein Angebot kenne ich nur von den GGZ. Ich durfte auch bei einem Journal Club dabei sein, welchen ich wirklich fortschrittlich finde, dadurch können sich Mitarbeiter:innen und Prakitankt:innen über Evidenz basierte Pflegetätigkeiten informieren. Ich finde dieses Thema sehr wichtig für die Pflege und finde es äußerst gut, wie die GGZ sich in diesem Bereich bemühen. Die Einschulung der neuen Mitarbeiter:innen war auch sehr interessant für mich, die Basale
Stimulation ist von DGKP Michaela Löschnigg-Tausz und DGKP Sabina Namor-Ranegger ausführlich erklärt worden. Wir haben viele Selbsterfahrungsübungen gemacht, was ich als wirklich hilfreich empfand, um verschiedene Krankheitsbilder zu verstehen.

Ich war auch des Öfteren mit APN Daniel Hausmann unterwegs. Er hat mich zu vielen interessanten Besprechungen mitgenommen, zum Beispiel Morgenbesprechungen, Nursing Day Besprechung oder interdisziplinäre Besprechungen. Ich durfte überall dabei sein, egal um was es ging. In diesem Zusammenhang konnte ich Pflegedienstleiter Herrn Jörg Hohensinner und Frau Lydia Hasenbichler, die Stellvertretende Pflegedienstleitung, kennenlernen, was mich sehr gefreut hat. Herr Hausmann hat mir das Advanced Practice Nursing-Konzept und vieles zum Thema Schmerz, Delir und Demenz erzählt. Ich konnte immer nachfragen und er war sehr bemüht mir alles zu zeigen. Wir waren auch in zwei Pflegewohnheimen (Peter Rosegger und Robert Stolz), dort zeigte er mir auch die APN Anwendung in der Praxis. Es war wirklich lehrreich und informativ das Theoretische und das Praktische zu sehen.

Im Hospiz hat es mir am besten gefallen. Schockierend für mich war, dass manche der Patient:innen auf dieser Station vergleichsweise jung waren. DGKP Vilma Huaman Rivas und DGKP Marion Schalk-Unger haben mich an dem Tag mitgenommen und mir alles gezeigt. Ich war auch einen Tag auf der Hospiz Tagesklinik, an dem ich hauptsächlich mit den ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen Maria und Elisabeth die Zeit verbrachte. Der Tag war sehr schön für mich, wir haben alle zusammen gefrühstückt, Mittag gegessen, den Geburtstag eines Patienten nachgefeiert, Skipbo gespielt, und Kaffee getrunken. Ich habe an dem Tag oft vergessen, dass ich eigentlich als Praktikantin dort war. Die ruhige und friedliche Stimmung im Hospiz ist mir positiv in Erinnerung geblieben und ich finde es sehr schön wie auf die Bedürfnisse der PatientInnen eingegangen wird.

Im Großen und Ganzen hatte ich viel Spaß in diesem Praktikum. Egal auf welcher Station ich war, es war jeder wirklich nett, höflich und respektvoll zu mir. Ich wurde behandelt, wie eine Kollegin und alle waren bemüht mich mit einzubeziehen und mir vieles zu zeigen. Ich konnte sehr viele Bereiche der Geriatrischen Gesundheitszentren sehen und ich finde ich habe einen sehr guten Einblick bekommen. Ich würde es jetzt am Ende des Praktikums nicht anders machen wollen. Durch den Praktikumsplan kannte ich mich auch immer aus wo/wann ich wo sein musste und auf den Stationen wusste man auch immer, dass ich heute kommen würde.

Auf so viel verschiedenen Stationen zu sein, hatte auch seine Vorteile. Ich kenne jetzt am Ende sehr viele Mitarbeiter:innen, Praktikant:innen und Zivildiener. Mit der Zeit fühlte ich mich immer wohler, weil ich überall jemanden kannte, und beim Mittagessen sah ich dann viele wieder. Ich konnte mich dadurch mit viele verschiedenen Menschen austauschen und habe somit einiges mitgenommen. Ich bin froh mein Praktikum hier gemacht zu haben und werde auf jeden Fall bei unserer Praktikumsreflexion an der FH weitergeben, wie es hier in den GGZ war. Ich hoffe ich kann so andere Schüler:innen dazu bewegen ein Praktikum hier bei euch zu machen.

Alle Informationen zum Praktikum in der Pflege in den GGZ gibt es hier.

Wie läuft ein Praktikum in der Pflege in den GGZ eigentlich ab? Drei ehemalige Praktikant:innen berichten von ihren Erfahrungen.
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